Hohe Auszeichnung für Univ. Prof. Peter Gstettner

Verteidigungsminister Klug überreichte am Montag eine hohe Auszeichnung an Univ. Prof. Peter Gstettner für seinen Beitrag zur Erinnerung an das Außenlager des KZ Mauthausen am Loibl sowie der nationalsozialistischen Geschichte der Kaserne in Lendorf. Diese Tätigkeit ist sehr bedeutsam und einer staatlichen Auszeichnung wert. Das sage ich auch deshalb weil ich selber aus einer Opferfamilie stamme, wo eine Schwester in der Vertreibung und ein (angeheirateter) Onkel in Mauthausen selbst ums Leben gekommen sind.

Bei der Erinnerungsarbeit und der Geschichtsaufarbeitung bestehen natürlich unterschiedliche Zugänge und Methoden. Ich selbst befürworte die Methode der Erinnerung in Verbindung mit Versöhnungsarbeit und damit auch den Dialog mit Andersdenkenden. Mein Vorbild ist Univ. prof. Herbert C. Kelmann, eine Wiener Jude, der 1938 flüchten musste, in Amerika studierte und an der berühmten Universität Havard lehrte. Über Jahrzehnte führte er Dialoge mit Israelis und Palästinenser. Nach ihm ist auch ein Institut in Wien benannt, mit dem ich in den letzten Jahren sehr intensiv zusammengearbeitet habe. Präsident dieses Institutes ist Botschafter Dr. Wolfgang Petritsch, der neben Wielfried Graf (Direktor des Institutes) und Mag. Kramer zu den Herausgebern des Buches Kärnten liegt am Meer zählt. Petritsch wird von Herbst an ein Jahr lang in Havard unterrichten. Gleichzeitig ist er aber auch in eine neues Projekt “Erinnerung, Versöhnung, Zukunftsgestaltung” eingebunden, das eine zivilgesellschaftliche Initiative gemeinsam mit der Universität Klagenfurt (Univ. Prof. Wintersteiner), Kelmanninstitut (Dr. Wielfried Graf), Universität Graz (MMag. Pirker) und Institut for ethnic studies in Ljubljana (Univ. Prof. Žagar) vorbereitet.

Herzlichen Glückwunsch an Peter Gstettner