ROMEO & JULIA  (2007)

Dreisprachige Theaterproduktion des Slowenischen Kulturverbandes
Regie: Bernd Liepold-Mosser
Es spielen: Sissi Noe, Marjan Štikar

Der Konflikt zwischen zwei Familien treibt ein Liebespaar in den Tod. Einsicht und Versöhnung kommen zu spät. Die Parabel könnte überall spielen. Ihr Schauplatz könnte Kärnten sein …

»Selbstironie und Spiellust machen B. Liepold-Mossers dreisprachige Textcollage ›Romeo und Julija‹ zum Erlebnis. Liepold-Mosser, Regie führender Autor und aufmerksamer Beobachter Kärntner Befindlichkeiten, spannt mit Hilfe des Shakespeare-Klassikers  und einem Soundtrack zwischen Kärntnerlied, Rock und Orgelklang von J. S. Bach einen klugen Bogen von der Vergangenheitsbewältigung, bis zur modernen Lebenswelt, vom Privatleben zur Politik … mit viel Gspür für Wortwitz und Situationskomik« (Kleine Zeitung, 22. 4. 2007).

 

NJEGOV POGLED ⁄ SEIN BLICK (2007)

Theaterproduktion des k & k-Zentrums in St. Johann im Rosental/Šentjanž v Rožu
Regie: Alenka Hain
Es spielt: Rezka Kanzian

In ihrem ersten Theaterstück spricht die Autorin von Höhen und Tiefen einer Liebe. »Sein Blick ⁄ Njegov pogled« steht dabei titelgebend für die unerfüllten Liebesprojektionen der namenlosen Protagonistin (Rezka Kanzian), die eine Stunde lang auf Slowenisch ihre kranke Seele seziert.

 

PARTIZAN (2008)

Zweisprachige Theaterproduktion des Slowenischen Kulturverbandes
Es spielen: Miha Krištof, Magda Kropiunig, Sissi Noe, Peter Raab, Pavle Ravnohrib, Marjan Štikar, Violeta Tomič

Auf der Grundlage historischer Recherche und authentischer Berichte hat Bernd Liepold-Mosser ein Dokumentar-Drama verfasst, in dem er mit den Mitteln Montage, Verfremdung, Sampling und Erfindung arbeitet. Im Mittelpunkt stehen 7 Figuren − 3 Frauen, 4 Männer − die im Partisanenkampf engagiert waren. Der primäre Impuls des Stückes ist es, die Leistung des Widerstandskampfes in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und auf den antifaschistischen Widerstand als vorbildliche politische Leistung hinzuweisen.

 

AUF UNS KOMMT ES AN (2009)

Choreographische Theaterproduktion des Slowenischen Kulturverbandes
Autor: Christof Klimke
Regie: Johann Kresnik
Komposition und Musik: Karlheinz Miklin

Im Rahmen der Europaausstellung “Macht des Wortes − Macht des Bildes”  im Stift St. Paul und Bleiburg inszeniert der in St. Margarethen bei Bleiburg/Šmarjeta pri Pliberku geborene Johann Kresnik erstmalig in seiner Heimatgemeinde. Diesmal widmet sich Kresnik thematisch in Form einer literarisch-biografischen Annäherung dem österreichischen Dramatiker und Schriftsteller Jura Soyfer. Als Hauptdarsteller konnte Andreas Seifert, Mitglied des Berliner Ensembles, gewonnen werden. Alle weiteren AkteurInnen sind Laien aus der Region Südkärnten. Der weltbekannte Choreograf Hans Kresnik führt mit dieser Theaterproduktion Kärnten genau das vor, wofür es in diesem Land kaum einen Platz gibt − die Auseinandersetzung mit Faschismus und Krieg.

 

PATRIOTEN (2010)

Theaterproduktion des Slowenischen Kulturverbandes
Regie und Dramaturgie: Bernd Liepold-Mosser
Es spielen: Max Achatz, Aleksander Tolmaier, Mihi Krištof, Erik Jan Rippmann

Im Theaterprojekt »Patrioten« geht es um den Versuch, die Literatur von Perkonig, insbesondere seinen 1950 unter diesem Titel erschienenen Hauptroman − er handelt von den »Helden« des Kärntner Abwehrkampfes − für eine ideologiekritische Auseinandersetzung mit der Kärntner Geschichte zu nützen. Das Besondere an Perkonig ist, dass er zwar aus der deutschnationalen Genealogie an die Geschichte herangeht, aber gleichzeitig die Widersprüche, die Sehsüchte nach Aussöhnung, die Harmonisierung und die Verdrängung von Unrechtmäßigkeiten in seiner Literatur mitschreibt. Der Zweck der Aufführung ist nicht die dramatische Nacherzählung des Romans, sondern die Bearbeitung und Aufschließung seiner in sich widersprüchlichen Textur.

 

PREŽIHS TRAUM ⁄ PREŽIHOVE SANJE (2010)

Theaterproduktion des Slowenischen Kulturverbandes, des Öffentlichen Fonds der Republik Slowenien für kulturelle Aktivitäten und der Gemeinde Ravne na Koroškem (in Rahmen des EU-Projektes »Grenzenlos«)
Regie: Bernd Liepold-Mosser
Es spielen: Katarina Hartmann, Miha Krištof, Kai Möller, Pavle Ravnohrib, Katharina Schmölzer, Violeta Tomič

Eine theatralische Erforschung der Vergangenheit des Lebens in der Grenzregion stellt das Theaterprojekt »Prežihs Traum« dar, in dem Prežihov Voranc − einer der bedeutendsten slowenischen Erzähler des 20. Jahrhunderts – über die Schwierigkeiten, die Ängste, Sorgen, aber auch die Wünsche und Hoffnungen der kleinen Leute am Land erzählt.

Die eindringlichen Porträts von Kleinbauern, Landarbeitern, Mägden und Kindern machen das Theaterstück zu einem berührenden Dokument der sozialen Verhältnisse, Prežihs Beschreibung der Kärntner Volksabstimmung und der geschichtlichen Veränderungen des Grenzlandes nach dem ersten Weltkrieg wirft ein ungewöhnliches Licht auf den durch Heroisierung und politische Instrumentalisierung verklärten Kärntner Mythos.

Das Theaterstück thematisiert das Entstehen der Grenze im Jahr 1918 und die sozialen, wirtschaftlichen und psychischen Auswirkungen dieser Grenze auf das Leben der Menschen. Das Stück ist dreisprachig – Deutsch, Slowenisch und Englisch.

 

RAZ-STAVA ⁄ AUSSTELLUNG  (2011)

Theaterproduktion des Slowenischen Kulturverbandes
Regie: Alenka Hain
Es spielen: Aleksander Tolmaier, Marjan Štikar, Miha Krištof

»Raz-stava ⁄ Ausstellung« ist ein Theaterstück mit Gedichten von Jani Oswald. Auf absurde Weise werden Fragen über das Radikale in der Kunst aufgeworfen, über die Kunst am Sprachrand bzw. die Abhängigkeit des Künstlers von seiner Umgebung. Mit hintergründigem Humor und mit einfach(st)en, pointierten Sprachspielen wird scheinbar Selbstverständliches hinterfragt, der Ironie-Effekt und das Komische werden gesteigert. Alenka Hain, die Autorin des Stückes, hat Oswalds vieldeutige Sprachkonstruktionen dramatisiert und bedeutungsmäßig mit einer lustigen Geschichte über das  Ambivalente in der Kulturpolitik erweitert.

 

QUO  VADIS? (2012)

Musikalisch-bewegte Theaterproduktion des Slowenischen Kulturverbandes, des Musiktheaters Gabriel und des Slowenischen Kulturvereines »Zarja« in Eisenkappel/Železna kapla
Regie und Choreographie: Sebastijan Starič & Ravil Sultanov
Musik und Korrepetition: Gabriel Lipuš

»Quo vadis« ist eine Theaterproduktion mit Elementen aus Zirkus, Tanz, Musik und Videoprojektionen. Die Pointe der Aufführung liegt in der Vereinigung von Jungen und Alten in einer Gemeinschaft, in einer symbolischen Zirkusfamilie. Ein Viertel  der Auftretenden sind Personen, die sich profesionell mit Theater beschäftigen, die anderen sind AmateurInnen. »Quo vadis« spricht von einer Welt ohne religiöse und ethnische Unterschiede, das einzige verbindende Gesetz ist die Liebe zum Werk, die Achtung vor den und dem Anderen. »Quo vadis« ist eine ungewöhnliche, rebellische, jugendliche, nörgelnde, lustige, kabarettistische, clowneske Vorstellung, die das Leben der modernen Gesellschaft und ihrer Probleme erhellt und ohne Unterschied sowohl für Junge als auch für Alte bestimmt ist.

 

ENGEL DER ERINNERUNG ⁄ ANGEL SPOMINA  (2013)

Choreographische Theaterproduktion des Slowenischen Kulturverbandes, des Slowenischen Kulturvereines »Zarja« in Eisenkappel/Železna kapla und des Vereines »Schule Leppen«
Konzept und Inszenierung: Zdravko Haderlap
Dramaturgie: Jana Pavlič

»Engel der Erinnerung« ist eine kunst- und kulturhistorische Wanderung mit choreographischen Tanzszenen und Musik entlang von Originalschauplätzen  nach dem Roman »Engel des Vergessens« von Maja Haderlap. Auf einer geführten Wanderung zu den Originalschauplätzen des Romans lässt Haderlap mit seinem Team eine Welt wieder auferstehen, die längst am Boden liegt. Ein vielköpfiges Team aus TänzerInnen, MusikerInnen und SchauspielerInnen (unter ihnen über 40 LaiendarstellerInnen aus der Region) nimmt sich mit künstlerischen Mitteln der Trümmer an und erweckt den genius loci zu neuem Leben. Aus dem »Engel des Vergessens« wird ein »Engel der Erinnerung« − eine Tanztheaterperformance unter freiem Himmel über Menschen, die alles andere als frei sein konnten − gefangen in Traditionen und (Aber-)Glauben, gebunden an Rituale und die Bedingtheiten des bäuerlichen Lebens, die aber dennoch mit starker Lebensenergie die Kargheit der Verhältnisse gestalten.

 

BOŽJI NASMEH – Das Lächeln Gottes (2016)

Choreographische Theaterproduktion des Slowenischen Kulturverbandes, des Slowenischen Kulturvereines »Zarja« in Eisenkappel/Železna kapla und des Vereines »Schule Leppen«
Konzept und Inszenierung: Zdravko Haderlap
Dramaturgie: Jana Pavlič

Eine Groteske aus und über Kärnten.

Im Kulturhaus Cingelc in Tratten bei Ferlach wurde die Kärntner Groteske – Das Lächeln Gottes – Božji nasmeh – von Zdravko Haderlap uraufgeführt.

In diesem Stück – eine Produktion des Slowenischen Kulturverbandes – wird aufgezeigt, dass Kärnten das Zentrum des Universums ist.

 

5&20 udarcev/Schlagzeilen (2018)

Theaterproduktion des Teater Šentjanž/St. Johann und des Slowenischen Kulturverbandes
Konzept und Inszenierung: Alenka Hain

Die Autorin und Regisseurin Alenka Hain thematisiert im Stück »5&20 UDARCEVïSCHLAGZEILEN« auf ihre besondere Art die Gegensätzlichkeit und gesellschaftlicher Position einer Sprache – in diesem Fall der slowenischen Sprache in Kärnten. Einerseits steht die Öffnung auf politischer Ebene und andererseits die immer geringer werdende Zahl der slowenischsprachigen kärntner Bevölkerung. Die Autorin zeigt diese nicht beneidenswerte Situation durch das dauernde, überzeugende und gefällige Wiederholen von 25 Sätzen, nach der Anzahl der Buchstaben des slowenischen Alphabets – jeder Satz beginnt mit einem Buchstaben. Die SchauspielerInnen (be)nützen diesen eingeschränkten Wortschatz der slowenischen Sprache, bereichert mit bekannten, gefährlichen und mittlerweile gesellschaftlich akzeptierten populistischen Mitteln, wie Ausgrenzung und Verfeindung anderer sowie Verherrlichung einer eigenen und einzig richtigen Sprache. Vorsätzlich wird Sprache ausgenützt und missbraucht um die Zuseher davon zu überzeugen, dass das Slowenische die einzige Sprache ist, mit der Toleranz und Mitgefühl ausgedrückt werden kann.